Allergie gegen Latex

Bei Allergikern reagiert das Immunsystem auf die antigenen Oberflächen tierischer oder pflanzlicher Eiweiße, die eigentlich keine Gefahr für den Körper darstellen. Prinzipiell kann dabei jede Substanz zum Auslöser einer Allergie werden.

Die Auslöser von Latexallergien sind Eiweißbestandteile des Naturkautschuks. Dieser natürliche Stoff ist Grundbestandteil von Gummiwaren wie Schnullern, Gummihandschuhen, Kondomen oder Luftballons. Kommen diese Produkte mit der Haut in Kontakt, lösen sie dort allergische Reaktionen aus. Eine Latexallergie kann auch über die Atemwege ausgelöst werden, wenn sich das mit den Allergenen beladene Puder von gepuderten Latexhandschuhen in der Raumluft verbreitet.

Bei medizinischen Eingriffen wie Operationen, Injektionen, Infusionen, Zahnarztbehandlungen oder gynäkologischen Untersuchungen kann das allergieauslösende Latex durch den Kontakt mit Blut und Schleimhäuten direkt in den Körper gelangen. Durch den direkten Kontakt mit dem Immunsystem kann dann eine besonders heftige allergische Reaktion bis hin zum allergischen Schock ausgelöst werden.
Latexallergien können darüberhinaus besonders häufig Kreuzallergien gegen die Zimmerpflanze Ficus benjaminii, Avocados, Bananen, Tomaten sowie Kartoffeln, Paprika und diverse tropische Früchten auslösen.

Symptome

Besteht eine Allergie gegen Latexprodukte, treten nach Kontakt allergische Reaktionen wie Juckreiz, Hautausschlag, Atemnot, Schwindel oder Übelkeit auf.

Wird der latexhaltige Puder eingeatmet, können Husten, Jucken oder Niesanfälle oder eine Bindehautentzündung mit juckenden und tränenden Augen auftreten.

In schweren Fällen kann es zu einem allergischen Schock mit Herz-Kreislauf-Versagen und Atemstillstand kommen.

Diagnose

Besteht der Verdacht einer Allergie gegen Latex, lassen sich dies mit einem Allergietest nachweisen.

Therapie

Der Kontakt mit dem Allergen sollte weitgehend vermieden werden. Dies kann durch Verwendung hypoallergener Produkte wie latexfreier Schutzhandschuhe oder Kondome erfolgen. Akute allergische Beschwerden lassen sich mit Medikamenten (Antiallergika und Kortison) behandeln.

Eine spezifische Immuntherapie, mit der sich die Latexallergie heilen oder zumindest lindern ließe, existiert derzeit noch nicht.