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Hepatitis B

Die Hepatitis B ist eine Entzündung der Leber, die durch das Hepatitis B-Virus (HBV) verursacht wird.

Das Virus wird durch Kontakt des Blutes mit Körperflüssigkeiten anderer Menschen (Blut oder Blutplasma, Sperma, Vaginalschleim) übertragen. Zur Übertragung genügen bereits mikroskopisch kleine Hautverletzungen, durch die der Erreger in die Blutbahn gelangt. Während die Hepatitis B bei 90 Prozent der Erkrankten akut verläuft und innerhalb von sechs Monaten vollständig ausheilt, bleiben bei 10 Prozent der Erkrankungen chronische Dauerschäden zurück.

Verbreitung

Das Hepatitis B-Virus ist weltweit verbreitet. In Deutschland sind etwa 0.5 Prozent der Bevölkerung mit diesem Virus infiziert. In anderen Ländern ist der Durchseuchungsgrad wesentlich höher. Potenzielle Gefahrenregionen sind Südostasien, Länder südlich der Sahara und die Amazonas-Region.
Weltweite Fälle von Hepatitis A

Globale Verbreitung der Hepatitis B (2005)

Fälle 2010
767
Die Infektionsstatistik des RKI meldet für das Jahr 2010 767 Fälle von Hepatitis B in Deutschland.

Symptome

Die Inkubationszeit zwischen dem Kontakt mit der Körperflüssigkeit eines Infizierten und dem Auftreten der Hepatitis B beträgt zwischen einem und sechs Monaten. Die Mehrzahl der Erkrankten weisen im Frühstadium keine Krankheitsanzeichen auf, sie können jedoch in dieser Zeit bereits andere Menschen anstecken. Die ersten Symptome der Erkrankung sind Appetitlosigkeit, Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel, Übelkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen und leichtes Fieber.

Später färben sich Haut, Schleimhäute und Augen gelb (Gelbsucht/Ikterus), der Stuhl entfärbt sich und der Urin wird dunkel. Die Erkrankung dauert meist vier bis sechs Wochen an.

Bei etwa zehn Prozent der Betroffenen entwickelt sich eine chronische Leberentzündung. Die chronische Hepatitis B kann ganz ohne Beschwerden verlaufen oder mit einer Reihe von Beschwerden wie Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen und einem Druckschmerz unter dem rechten Rippenbogen einhergehen.

Bei einem Teil der chronisch an Hepatitis B Erkrankten entwickelt sich im Zeitablauf nach etwa zwanzig Jahren eine Schrumpfleber (Leberzirrhose), die zu einem Versagen der Leberfunktionen, zum Leberzerfall oder auch zu Leberkrebs führen kann.

Der Nachweis einer Hepatitis B erfolgt durch eine mikrobiologische Untersuchung des Blutes, bei der Antikörper gegen das Hepatitis B-Virus oder dessen Bestandteile nachgewiesen werden. Zusätzlich kann eine Sonographie der Leber durchgeführt werden. Bei einer chronischen Hepatitis B können Gewebeproben aus der Leber Aufschluss über den Schweregrad der Erkrankung geben.

Therapie

Da es sich bei dem Erreger der Hepatitis B um ein Virus handelt, ist eine direkte medikamentöse Bekämpfung der Erkrankung nicht möglich. Es kann lediglich eine Behandlung der symptomatischen Beschwerden durch entsprechende Medikamente durchgeführt werden. Die Behandlung wird durch Bettruhe und körperliche Schonung sowie Alkoholverbot und Weglassen aller die Leber belastenden Medikamente unterstützt. Im Endstadium der Hepatitis B mit Leberzirrhose kann eine Lebertransplantation erforderlich werden.

Prävention

Es gibt eine sehr wirksame Impfung gegen Hepatitis B, die zur Standardimpfung für alle Säuglinge gehört. Für alle Kinder und Jugendlichen wird eine Impfung empfohlen. Bei erhöhtem Infektionsrisiko (z.B. medizinisches Personal, Dialysepatienten) sowie vor Fernreisen wird auch Erwachsenen eine Impfung empfohlen. Der Impfschutz hält etwa fünf Jahre lang an. Es gibt auch einen kombinierten Hepatitis A/Hepatitis B-Impfstoff, der beide Impfstoffe enthält.

Neben der Impfung sollte unbedingt eine Vermeidung des Kontaktes mit dem Krankheitserreger (Expositionsprophylaxe) angestrebt werden. Hierbei ist insbesondere ungeschützter Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern, das Teilen von Spritzen mit mehreren Menschen und das Teilen von kontaminierten Gegenständen (z.B. Rasiersachen, Zahnbürsten, Nagelscheren oder Nagelfeilen) infizierter Personen zu vermeiden.

Indikationsimpfungen

Angehörige bestimmter Berufsgruppen (Personal im Gesundheitswesen und Kindereinrichtungen, Polizisten, Gefängnispersonal) sowie Personen mit erhöhter Infektionsgefahr sollten sich prophylaktisch impfen lassen.