Diphterie

Diphtherie ist eine gefährliche Infektionskrankheit der oberen Atemwege, die durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae ausgelöst wird.

Dieses Bakterium wird durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen und vermehrt sich in der Schleimhaut des Rachens. Dort bildet das Bakterium giftige Ausscheidungen (Diphtherie-Toxin), welche durch Zerstörung der Körperzellen die inneren Organe schädigen sowie Nervenlähmungen und Herzmuskelschäden hervorrufen.

Verbreitung

Das Bakterium Corynebacterium diphtheriae tritt weltweit auf. Aufgrund der Impfung gegen Diphtherie ist diese Erkrankung in Deutschland jedoch sehr selten. Weltweite Fälle von Diphtherie

Globale Verbreitung der Cholera (2006)

Fälle 2010
8
Die Infektionsstatistik des RKI meldet für das Jahr 2010 8 Fälle von Diphtherie in Deutschland.

Symptome

Nach Kontakt mit den Bakterien beträgt die Inkubationszeit zwischen einem und sechs Tagen. Erste Symptome der Krankheit sind Hals- und Schluckbeschwerden, leichtes Fieber und Abgeschlagenheit sowie weißlich-gelblicher Belag auf den Mandeln (sog. Pseudomembranen).

Dehnt sich die Infektion auf den Kehlkopf aus, kommt es zu bellendem Husten, Heiserkeit. Schwellen die Schleimhäute des Kehlkopfes an, kommt es zu zunehmender lebensbedrohlicher Atemnot, die sich durch ziehendes Atemgeräusch (Stridor) bemerkbar macht.

Bei Säuglingen und Kleinkindern kommt es häufig zum Befall der Nase mit einem eitrig-blutigen Schnupfen. In einigen Fällen werden auch innere Organe wie Herz, Leber, Nieren oder das Nervensystem von dem Bakterien-Toxin angegriffen. Dabei können Herzrhythmusstörungen, Schlucklähmungen, Leberentzündungen und Nierenversagen auftreten.

Der Nachweis einer Diphtherie-Erkrankung erfolgt durch die Symptomatik sowie durch den mikroskopischen und kulturellen Erregernachweis aus dem Rachenabstrich. Auch das Gift der Erreger kann direkt nachgewiesen werden.

Therapie

Aufgrund der Aggressivität der Erkrankung muss bereits bei Verdacht auf Diphtherie unverzüglich mit der Verabreichung eines Gegengifts begonnen werden, welches die freien Bakterien-Toxine neutralisiert. Die Bekämpfung der Erreger selbst kann durch eine antibiotische Therapie mit Penicillin erfolgen.

Alle Personen, die mit dem Erkrankten Kontakt hatten, müssen ebenfalls auf Diphtherie untersucht werden und erhalten eine antibiotische Prophylaxe. Erkrankungen an Diphtherie sind den Gesundheitsbehörden anzeigepflichtig.

Prävention

Die Impfung gegen Diphtherie stellt einen sehr guten Schutz dar. Sie erfolgt ab dem dritten Lebensmonat gemeinsam mit der Impfung gegen Pertussis (Keuchhusten) und Tetanus (Wundstarrkrampf). Zur Grundimmunisierung sind drei Impfungen notwendig. Auch bei erfolgreich überstandener Krankheit kann nach einigen Jahren eine erneute Infektion eintreten. Daher ist eine regelmäßige Grundimmunisierung im Abstand von zehn Jahren wichtig.