Masern

Die Masern sind eine hochansteckende Infektion, die durch das Masern-Virus übertragen wird. Dieses Virus befällt die Schleimhäute des Atemtraktes und die Bindehaut und führt dort zu Reizungen der oberen Luftwege und den typischen Hautveränderungen.

Das Masern-Virus verbreitet sich durch Tröpfchen aus Nase, Hals und Mund oder durch Keime in der Luft. Eine indirekte Verbreitung durch nicht infizierte Personen oder Gegenstände ist selten.

Verbreitung

Das Masern-Virus ist weltweit verbreitet. Es befällt vorwiegend Kinder, zunehmend aber auch junge Erwachsene ohne Schutzimpfung oder durchgemachte Erkrankung. Anteil der gegen Masern geimpften Bevölkerung

Anteil der gegen Masern geimpften Bevölkerung (2010)

Die Auswirkungen des extrem aggressiven Masern-Virus sind mittlwerweile durch groß angelegte Impfkampagnen deutlich verringert worden, was möglich ist, da der Mensch der einzige Wirt des Masernvirus darstellt. In Ländern ohne ausreichende Impfraten besteht jedoch weiterhin Ansteckungsgefahr. Insbesondere in Entwicklungsländern kommt es immer wieder zu lokalen Masernepidemien mit hohen Krankheits- und Sterblichkeitszahlen. Die Masern gehören dort zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Laut Schätzung der WHO haben sie dort im Jahr 2000 etwa 850.000 Todesfälle bei Kindern verursacht, bei geschätzten 30 bis 40 Millionen Krankheitsfällen.
Fälle 2010
780
Die Infektionsstatistik des RKI meldet für das Jahr 2010 780 Fälle von Masernin Deutschland.

Symptome

Die Inkubationszeit zwischen dem ersten Kontakt mit dem Masern-Virus und dem Ausbruch der Krankheit beträgt zwischen sieben und 14 Tagen. In einer ersten Krankheitsphase von drei bis fünf Tagen treten Symptome wie Fieber, Husten Schnupfen, Bronchitis, Augenbindehautentzündung, verquollenes Aussehen und Lichtüberempfindlichkeit auf. An der Mundschleimhaut im Wangenbereich der hinteren Backenzähne entstehen Flecken, die kleinen, weißen Sandkörnchen ähneln. Diese sind rot umrandet und bilden sich nach zwei bis drei Tagen zurück.

Nach dieser Phase tritt dann der typische Hautausschlag auf. Er beginnt vor und unter den Ohren sowie an der Halsseite mit unregelmäßigen Flecken, die bald verschmelzen und am ganzen Körper auftreten. Im Zentrum der Flecken befinden sich oft hirsekorngroße, mit klarem Inhalt gefüllte Bläschen. Der Hautausschlag ist mit steigendem Fieber bis zu 40 Grad verbunden.

Nach einigen Tagen klingt der Hautausschlag ab und es erfolgt eine Abschuppung der betroffenen Hautstellen. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt zwei bis vier Tage vor Erscheinen des Hautausschlages und hält an, bis der Ausschlag verschwunden ist.

In unklaren Fällen kann der Nachweis einer Masern-Erkrankung durch mikrobiologischen Nachweis des Virus erfolgen.

Therapie

Eine direkte medikamentöse Bekämpfung der Viren ist nicht möglich. Die Linderung der symptomatischen Beschwerden wie Fieber oder Schmerzen ist mit leichten fiebersenkenden Medikamenten und Schmerzmitteln möglich.

Aufgrund der Ansteckungsgefahr müssen Erkrankte isoliert werden, bis der Hautausschlag verschwunden ist. Treten bakterielle Sekundärinfektionen auf, erfolgt in der Regel eine antibiotische Therapie.

Prävention

Eine Impfung gegen Masern ist durch eine aktive Immunisierung mit einem Lebendimpfstoff möglich. Eine durchgemachte Masernerkrankung führt zu lebenslanger Immunität.

Indikationsimpfungen

Angehörige bestimmter Berufsgruppen (Personal in Kindereinrichtungen und Kinderheilkunde) sollten sich prophylaktisch impfen lassen.