10 Fragen zu Diabetes Mellitus

Diabetes ist ansteckend

Falsch. Obwohl man nicht immer genau nachvollziehen kann, warum jemand eine diabetische Erkrankung entwickelt, weiß man mit Sicherheit, dass Diabetes mellitus keine ansteckende Krankheit ist. Es scheint so, als ob speziell beim Diabetes vom Typ 2 genetische Faktoren eine Rolle spielen. Die persönlichen Lebensumstände spielen ebenfalls eine Rolle.
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An Diabetes mellitus Erkrankte dürfen gar keine Süßigkeiten oder Schokolade essen

Falsch. Grundsätzlich gibt es für Patienten mit Diabetes mellitus keine Einschränkungen in der Ernährung - auch Süßigkeiten oder Desserts sind nicht grundsätzlich verboten. Allerdings können bei der Menge an Süßem Einschränkungen bestehen. Diabetiker müssen darauf achten, dass sich ihre Ernährung mit der vom Arzt festgelegten Behandlung ihrer diabetischen Erkrankung, zum Beispiel durch eine Diät, verträgt.

Diabetes entsteht, wenn man zu viel Zucker isst

Falsch. Diabetische Erkrankungen werden durch genetische Faktoren und persönliche Lebensumstände verursacht. Allerdings kann der Konsum von zu viel Zucker Übergewicht hervorrufen, was wiederum als Risikofaktor für die Entstehung eines Diabetes mellitus vom Typ 2 gilt. Insbesondere bei einer familiären Vorbelastung mit diabetischen Erkrankungen wird daher geraten, Übergewicht durch gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung vorzubeugen.
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Diabetiker sollten nur spezielle Diabetiker-Nahrung zu sich nehmen

Falsch. Gesunde Ernährung bedeutet für Diabetiker das gleiche wie für Gesunde: sie sollte aus wenig Fett, wenig Salz und Zucker sowie viel Vollkornprodukten, Gemüse und Früchten bestehen. Die Ernährung sollte in jedem Fall mit der ärztlichen Behandlung des Diabetes abgestimmt sein. Spezielle Diabetikerprodukte müssen dabei nicht unbedingt Bestandteil der Ernährung sein - auch sie erhöhen den Blutzucker, sind in der Regel teurer und können durch die Verwendung künstlicher Süßstoffe abführend wirken.

Diabetiker sollten nur geringe Mengen stärkehaltiger Nahrungsmittel essen

Falsch. Stärkehaltige Nahrungsmittel wie beispielsweise Brot, Cerealien, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Bohnen oder Mais sind Bestandteil einer gesunden Ernährung. Vollkornprodukte enthalten viele Ballaststoffe und tragen dadurch zu einer besseren Verdauung bei. Auch bei stärke- oder kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln spielt die Menge eine entscheidende Rolle. Für die meisten Diabetiker sind drei bis vier Portionen am Tag durchaus in Ordnung, wichtig ist aber, dass Ernährungshinweise des Arztes beachtet werden.

Diabetiker bekommen leichter Erkältungen oder andere Krankheiten

Falsch. Eine diabetische Erkrankung erhöht nicht das Risiko für andere Krankheiten. Diabetikern wird allerdings dazu geraten, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Der Grund ist, dass Infektionen zu Veränderungen des Blutzuckerhaushalts führen können, die wiederum zu Überzuckerung oder Ketoazidose führen können.

Insulin verursacht Arteriosklerose und hohen Blutdruck

Falsch. Insulin ist nicht die Ursache von Arteriosklerose. In Laboruntersuchungen hat man zwar herausgefunden, dass Insulin bestimmte Prozesse beeinflusst, die als frühe Formen der Arteriosklerose gelten. Es hat aber keine direkte Wirkung auf deren Entstehung. In jedem Fall erwiesen ist allerdings die schädliche Wirkung von zu hohem Blutzucker auf die Entstehung von Ablagerungen in den Blutgefäßen, die wiederum zu Folgeerkrankungen des Diabetes führen können. Die gute Einstellung eines Diabetes mellitus mit Insulin hilft daher auf jeden Fall, Risiken für das Herz-Kreislaufsystem zu verringern.

Insulin verursacht Gewichtszunahme und sollte daher nicht genommen werden

Falsch. Insulin beeinflusst die Aufnahme von Blutzucker in die Zellen des Körpers und kann daher auch zu einer Gewichtszunahme führen. Internationale Studien wie die UKPDS (United Kingdom Prospective Diabetes Study) and the DCCT (Diabetes Control & Complications Trial) haben allerdings gezeigt, dass die Vorteile des Insulins zur Beeinflussung des Blutzuckerspiegels bei Diabetikern diese Nachteile bei weitem übersteigen. Da eine Insulintherapie immer engmaschig ärztlich überwacht werden sollte, kann der Arzt bei übermäßiger Gewichtszunahme entsprechend entgegensteuern.

Obst ist gesund - daher kann man als Diabetiker davon so viel essen wie man will

Falsch. Obst ist Bestandteil einer gesunden Ernährung, da es viele Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe enthält. Aber süßes Obst enthält auch viele Kohlenhydrate. Daher muss die Menge, die Häufigkeit und die Art des Obstes in einem diabetischen Ernährungsplan oder bei einer Diät berücksichtigt werden.

Solange der HbA1-Wert nicht über 8 steigt, braucht man an der Behandlung nichts zu ändern

Falsch. Je besser der Blutzuckerspiegel eingestellt ist, desto geringer ist das Risiko der Entstehung von Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus. Ein HbA1c-Wert von über sieben stellt jedoch keine gute Einstellung mehr dar, denn das Ziel der Diabetestherapie sollte ein Hba1C von unter sieben sein. Je näher der HbA1c-Wert am Normalbereich (unter 6%) ist, desto geringer das Risiko von Folgeerkrankungen. Als Diabetiker muss man allerdings darauf achten, dass der HbA1c-Wert nicht zu tief sinkt, da dann die Gefahr einer Unterzuckerung droht. Daher sollte in Absprache mit dem behandelnden Arzt ein persönlicher Zielwert festgelegt und dessen Erreichung regelmäßig kontrolliert werden.
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