Tetanus

Tetanus ist eine schwere akute Infektionskrankheit, die durch das Gift der Tetanusbakterien (Clostridium tetani) hervorgerufen wird. Diese Bakterien sind in der Umwelt weit verbreitet (z.B. in der Erde, an Pflanzen, Dornen, rostigen Nägeln, Tierexkrementen). Durch Verletzungen der Haut kann der Erreger in den Körper eindringen. Insbesondere bei im Gewebe verbliebenen kleinen Fremdkörpern (z.B. Holzsplitter) und bei ausgedehnten Wundflächen mit starker Verschmutzung, zerfetzten Wundrändern und schlecht durchbluteten Gewebearealen besteht ein erhöhtes Risiko einer Infektion mit Tetanus. Das von den Bakterien ausgeschiedene Gift dringt entlang der Nerven und über die Blutbahn zum Gehirn vor. Dort lähmt es bestimmte Bereiche des Gehirns, was zu Krämpfen der Muskulatur führt (Wundstarrkrampf).

Wird die Atemmuskulatur betroffen, kann es zum Erstickungstod kommen. Ist die Erkrankung ausgebrochen, führt sie trotz intensivmedizinischer Behandlung bei einem Drittel der Infizierten zum Tode.

Verbreitung

Weltweite Fälle von Tetanus

Globale Verbreitung von Tetanus (2006)

Datenquelle: Wikipedia. Die Tetanusbakterien sind weltweit verbreitet. In Deutschland fehlen aufgrund der 2001 aufgehobenen Meldepflicht nach Infektionsschutzgesetz gegenwärtig aussagekräftige Daten zur aktuellen Häufigkeit des Tetanus. In den Jahren 1999 und 2000 wurden nach dem Bundesseuchengesetz acht Erkrankungen gemeldet. Die Letalität liegt in Deutschland bei 25%.
In Ländern mit feuchtwarmem Klima und geringerer Impfquote tritt Tetanus hingegen sehr viel häufiger auf. In der Statistik der WHO gab es im Jahr 2009 weltweit 9.836 Fälle.

Symptome

Nach einem Kontakt mit Tetanusbakterien beträgt die Inkubationszeit zwischen vier bis 14 Tagen. Die ersten Symptome der Erkrankung sind eine Verkrampfung der Gesichtsmuskeln (Mundsperre), Halsschmerzen, Schmerzen beim Schlucken, Unruhe, Reizbarkeit, steifer Hals und Verkrampfung von Armen oder Beinen, Kopfschmerzen, Fieber, Frösteln und Krämpfe.

Im weiteren Verlauf der Krankheit breiten sich die Verkrampfungen der Muskulatur auch auf die Rücken- und Bauchmuskeln aus. Da auch die Muskulatur der Blase und des Darms betroffen ist, kommt es zu Verstopfung und Harnstau. Ist die Atemmuskulatur betroffen, kommt es zunächst zu Sprachstörungen und später zu einem Stillstand der Atmung mit tödlichem Ausgang.

Die Diagnose einer Tetanuserkrankung kann symptombezogen erfolgen, wenn als Folge einer Wundverletzung Muskelsteifheit oder Muskelkrämpfe auftreten. Ein Nachweis der Tetanusbakterien kann in einigen Fällen auch mikrobiologisch erfolgen.

Therapie

Eine Therapie gegen das von den Bakterien ausgeschiedene und bereits im Körper vorhandene Tetanustoxin existiert nicht. Daher stellt die Therapie in diesen Fällen auf die Verhinderung der weiteren Ausbreitung des Bakteriengiftes sowie auf die Linderung der Symptome der Erkrankung ab

Bei großen Wunden und tiefer Verschmutzung der Wunde mit Fremdkörpern muss eine sorgfältige Reinigung der Wunde und eine Entfernung des bereits infizierten Gewebes durch Ausschneiden erfolgen. Zur Bekämpfung der Erreger können Antibiotika eingesetzt werden. Die noch nicht im Gehirn angekommenen Giftstoffe können durch Gegengifte neutralisiert werden.

Da die Erkrankung nicht durch die Bakterien, sondern durch deren Ausscheidungen hervorgerufen wird,, verschafft auch eine überstandene Tetanuserkrankung keine Immunität.

Prävention

Einer Erkrankung mit Tetanus kann durch regelmäßige Impfung vorgebeugt werden. Nach der Grundimpfung (insgesamt drei Impfungen im Säuglingsalter, siehe Impfkalender) muss eine Auffrischung nach jeweils zehn Jahren erfolgen.