Poliomyelitis (Kinderlähmung)

Die Kinderlähmung ist eine Infektion des zentralen Nervensystems, die zu Lähmungserscheinungen führen kann. Die Infektion wird durch das Polio-Virus hervorgerufen.

Die Übertragung des Virus auf den Menschen erfolgt über Tröpfchen- oder Schmierinfektion sowie durch infektiöse Lebensmittel.

Verbreitung

Polio-Viren sind weltweit verbreitet. Dank der konsequenten Impfung ist die Polio-Infektion in Deutschland jedoch selten. In vielen Reiseländern besteht jedoch noch die Gefahr einer Ansteckung. Weltweite Fälle von Diphtherie

Globale Verbreitung der Poliomyelitis (2008)

Datenquelle: Wikipedia.
Fälle 2010
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Die Infektionsstatistik des RKI meldet für das Jahr 2010 keine Fälle von Polio n Deutschland.

Symptome

Nach dem Kontakt zu Polio-Viruen beträgt die Inkubationszeit typischerweise zwischen ein und bis zu vier Wochen. Die Polio-Infektion macht sich zunächst durch grippeähnlichen Erscheinungen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Schnupfen, Bronchitis und leichtes Fieber sowie Durchfällen bemerkbar, die über einen Zeitraum von etwa zwei Tage anhalten. In den meisten Fällen heilt die Erkrankung nach diesem Initialstadium vollständig aus.

In wenigen Fällen können jedoch Lähmungserscheinungen auftreten. In diesen Fällen treten nach einem beschwerdefreien Intervall von bis zu drei Tagen Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Nackensteifheit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Muskelschwäche auf. Nach weiteren zwei Tagen treten bei wenigen Erkrankten asymmetrisch verteilte, schlaffe Lähmungen bei voller Gefühlswahrnehmung auf. Ist die Atemmuskulatur betroffen, können Atemnot oder sogar Atemstillstand auftreten. Die Lähmungserscheinungen können sich voll zurückbilden.

Die Ansteckungsfähigkeit beginnt bereits etwa zwei Tage nach der Infektion und kann bei sog. Dauerausscheidern Monate anhalten.

In ausgeprägten Fällen kann die Diagnose symptombezogen gestellt werden. Polio-Viren können in Rachenspülflüssigkeit oder Stuhl, Antikörper gegen das Virus im Blut nachgewiesen werden.

Therapie

Da es sich bei dem Erreger der Kinderlähmung um ein Virus handelt, ist eine direkte medikamentöse Bekämpfung der Erkrankung nicht möglich. Es kann lediglich eine Behandlung der symptomatischen Beschwerden durch entsprechende Medikamente durchgeführt werden. Im Fällen mit schwerer Atemlähmung muss eine maschinelle Beatmung erfolgen.

Prävention

Eine Impfung gegen Kinderlähmung ist möglich. Aufgrund von Nebenwirkungen wird die früher übliche Schluckimpfung heute jedoch nicht mehr eingesetzt. Der Impfstoff wird durch Injektion verabreicht. Aufgrund der geringen Verbreitung wird die Polio-Impfung in Deutschland bei Erwachsenen nicht mehr routinemäßig durchgeführt, sondern nur noch als Prophylaxe bei Reisen in gefährdete Gebiete empfohlen.