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Herzinfarkt

Wenn im Blut zu viele Blutfette gelöst sind, dann lagern sich diese Fette als sog. "Plaques" an den Wänden der Arterien ab. Diese Ablagerungen verengen die Arterien und behindern damit in zunehmendem Maß den Blutfluß.

Diesen Prozess der Verengung der Blutgefäße durch Ablagerungen bezeichnet man als Arterienverkalkung oder Artheriosklerose. Er kann bereits in jungem Alter beginnen und setzt sich über viele Jahre fort.

Aufgrund dieser Vorschäden können sich in den Gefäßwänden Risse bilden, die wie bei einer Hautwunde durch einen Pfropfen aus Blutplättchen wieder verschlossen werden. Durch diesen Pfropfen kann das verengte Gefäß jedoch auch ganz verschlossen werden.

Ereignen sich diese Veränderungen in den Herzkranzgefäßen (Koronararterien), die das Herz mit Blut und Sauerstoff versorgen, ist die Versorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff unterbrochen. Kann die Versorgung nicht innerhalb kurzer Zeit wiederhergestellt werden, dann stirbt ein Teil des Herzmuskels ab. Schematische Darstellung eines Herzinfarktes

Schematische Darstellung der Entstehung eines Herzinfarktes

Ein Herzkranzgefäß ist durch Ablagerungen verstopft. Das Blut kann nicht mehr richtig durch das Gefäß fliessen und das nachfolgende Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen.
Wird der Blutfluss vollständig unterbrochen, wird der Herzmuskel nicht mehr versorgt. Das Herzmuskelgewebe stirbt ab und die Funktion des Herzens wird beeinträchtigt.

Abgestorbenes Herzmuskelgewebe vernarbt und wird durch Bindegewebe ersetzt. Dieses Bindegewebe trägt aber nicht zur Pumpfunktion des Herzens bei, so dass sich die Leistung des Herzens vermindert (Herzinsuffizienz). Während kleine Infarkte mit geringen Schädigungen des Herzmuskels den Betroffenen nur wenig beeinträchtigen, können schwere Infarkte bis zum Tod führen.

In seltenen Fällen können auch eine Entzündung der Herzkranzgefäße oder ein eingeschlepptes Blutgerinnsel (Embolie) zu einem Herzinfarkt führen.

Symptome

Das nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgte Herzmuskelgewebe verursacht typischerweise plötzlich auftretende, starke drückende oder brennende Schmerzen im vorderen linken Brustbereich, die oft auch in den linken Arm ausstrahlen können. Abhängig von der Lokalisation des Herzinfarkts können Schmerzen aber auch im Oberbauch, im Rücken oder im Kiefer auftreten.

Zusätzlich kommt ein Beklemmungs-, Enge- oder Angstgefühl hinzu. Weitere Symptome sind plötzliche schwere Atemnot, plötzliche Bewusstlosigkeit oder schwere Schwindelgefühle.
Bei etwa 15 bis 20 Prozent der Herzinfarkte treten diese typischen Schmerzen jedoch nicht auf. Diese sog. stummen Infarkte treten besonders häufig bei Patienten mit Diabetes mellitus auf, bei denen durch eine Diabetische Polyneuropathie das Nervengewebe geschädigt ist.

Ein Herzinfarkt kann sich aber auch durch Müdigkeit, Schlafstörungen, Kurzatmigkeit oder Magenbeschwerden ausdrücken.

Diagnose

Die Diagnose eines Herzinfarktes stützt sich neben der Ermittlung bestehender Vorerkrankungen insbesondere auf das Elektrokardiogramm (EKG) sowie die Laboruntersuchungen des Blutes. Unter klinischen Bedingungen kann darüberhinaus mit einer Ultraschall-Untersuchung des Herzens sowie einer Herzkatheter-Untersuchung festgestellt werden, welche Gefäße des Herzens betroffen sind.

Therapie

Der Herzinfarkt ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die im Krankenhaus mit intensivmedizinischen Methoden behandelt werden muss. Ziel der Behandlung des Herzinfarktes ist es, das verschlossene Blutgefäß so schnell wie möglich zu öffnen, um das Absterben des Herzmuskelgewebes zu verhindern.

Blutgerinnsel in den Herzkranzgefäßen können durch Medikamente aufgelöst (Thrombolyse) werden, wobei die Wahrscheinlichkeit einer Wiedereröffnung (Rekanalisation) des Gefäßes innerhalb der ersten Stunde nach Auftreten des Infarkts am größten ist.

Ist die Thrombolyse nicht erfolgreich, kann das verstopfte Gefäß mit Hilfe eines Ballonkatheders geweitet werden, wobei meistens eine künstliche Gefäßstütze (Stent) eingesetzt wird, um das Gefäß zukünftig offen zu halten.

Kann das Gefäß nicht wieder geöffnet werden, ist eine Bypass-Operation erforderlich, bei der die dauerhafte verschlossene Stelle mittels eines an anderer Stelle entnommen Gefäßstücks überbrückt wird.

Vorbeugung

Risikofaktoren wie z.B. Bluthochdruck, Hypercholesterinämie, Übergewicht oder Diabetes mellitus sollten regelmäßig kontrolliert und ausreichend behandelt werden. Lebensgewohnheiten mit einem schlechten Einfluss auf die Gesundheit wie Rauchen und Bewegungsmangel müssen geändert werden. In regelmäßigen Zeitabständen (halbjährlich bis jährlich) sollten Kontroll-Untersuchungen erfolgen.