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Borreliose

Die Borreliose wird von spiralförmigen Bakterien (Borrelien) ausgelöst und verursacht im Körper verschiedene entzündliche Prozesse. Diese Bakterien werden hauptsächlich durch die Stiche von Zecken auf den Menschen übertragen. Die Borrelien ziehen sich schon bald nach der Infektion aus dem Blutkreislauf in das Gewebe zurück und können alle Organ, das Nervensystem, die Gelenke und das Gewebe befallen (multisystemische Erkrankung).

Verbreitung

Im Gegensatz zur lokal begrenzten FSME ist die Borreliose jedoch in vielen Ländern der Erde verbreitet. Verschiedene Zeckenarten sind als Überträger der Borreliose bekannt. Weltweite Fälle von Borreliose

Globale Verbreitung der Borreliose (2006)

Datenquelle: Wikipedia.
Eine Borrelieninfektion durch Zecken ist – im Gegensatz zu der durch Viren verbreiteten FSME – in ganz Deutschland und sogar in Städten möglich. Wie eine Studie am Max-von-Pettenkofer-Institut für Hygiene und Mikrobiologie in München zeigte, stellt "der direkte Kontakt mit Büschen in Gärten ein bisher unterschätztes Risiko" dar, über Zeckenstiche an Lyme-Borreliose zu erkranken. Gleichwohl hat nicht jeder Zeckenstich eine Borrelieninfektion oder gar eine Erkrankung an Borreliose zur Folge. Nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts liegt die Wahrscheinlichkeit, nach einer in Deutschland erlittenen Zeckenattacke an Borreliose zu erkranken, bei 1 zu 300.

Symptome

Viele Beschwerden, die durch eine Borreliose hervorgerufen werden können, werden auch bei anderen Erkrankungen beobachtet.
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Eines der wenigen charakteristischen Symptome ist eine ringförmige Hautrötung rund um die Einstichstelle (Wanderröte, Erythema Migrans). Sie tritt häufig einige Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich rund um die Einstichstelle auf. Daneben können Symptome wie Abgeschlagenheit, Fieber- und Kopfschmerzen auftreten. Später können weitere Symptome wie Hirnhautentzündung, starke Schmerzen oder Herzprobleme auftreten.

Relativ häufig tritt eine Gesichtslähmung (sog. Facialisparese) als Folge einer Infektion mit Borrelien auf.
Im Spätstadium der Borreliose werden häufig chronische Gelenkentzündungen (Arthritis) oder dauerhafte Hautveränderungen beobachtet.

Therapie

Da die Borreliose eine bakterielle Erkrankung ist, kann sie prinzipiell gut mit Antibiotika behandelt werden. Vor allem die im Frühstadium auftretenden Symptome können mit Antibiotika in Tablettenform einfach therapiert werden.

Abhängig von der Art der Symptome und dem Alter des Erkrankten kommen zur Behandlung verschiedene Antibiotika in Frage. Eine prophylaktische Gabe von Antibiotika nach einem Zeckenstich wird derzeit nicht empfohlen.

Prävention

Grundsätzlich sollte beim Aufenthalt in hohem Gras, Gebüsch und Unterholz geschlossene Kleidung getragen werden, um einen Kontakt mit Zecken zu vermeiden. Da Zecken nicht sofort zustechen, kann ein Stich durch rechtzeitiges Entfernen der Zecke von der Haut verhindert werden. Deswegen sollte nach jedem Aufenthalt im Freien eine gründliche Suche nach Zecken am ganzen Körper erfolgen. Hat die Zecke bereits zugestochen, sollte sie ganz vorsichtig durch Ziehen oder Heraushebeln mit einer feinen Pinzette oder mit einem Skalpell entfernt werden.

Während FSME -Viren in den Speicheldrüsen der Zecken sitzen, befinden sich die Borrelien zunächst im Mitteldarm der Zecke. Daher werden Borrelien nicht direkt mit dem Stich der Zecke auf den Menschen übertragen, sondern erst während des Saugaktes. Zur Verhinderung einer Borreliose ist es also besonders wichtig, eine Zecke schnellstmöglich zu entfernen.